Auf dem Balkan verläuft das Grüne Band durch einige der besterhaltenen Ökosysteme Europas. Nach dem Zerfall des Ostblocks und einem Jahrzehnt bewaffneter Konflikte ist die Situation nun wieder stabil und die lange unerforscht gebliebene Natur wartet darauf, entdeckt zu werden. Die Sorge um ihre Bewahrung hat sogar zur Annäherung der Menschen in dieser Vielvölkerregion beigetragen. Das Prokletije-Gebirge zwischen Kosovo, Albanien und Montenegro ist das Reich der größten Raubkatze des Kontinents – des Balkanluchses. Lange galt er als ausgestorben, doch in den 2000er Jahren tauchte er wieder auf und ist seitdem Gegenstand eines ehrgeizigen grenzüberschreitenden Überwachungsprogramms. Der kosovarische Umweltschützer Fatos Lajqi spürt dem scheuen „Balkan-Tiger“ seit Jahren nach, um seine Präsenz zu belegen und die Erhaltung seines Lebensraums zu erreichen. Die fruchtbaren Sakar-Ebenen in Bulgarien beherbergen ein ganz anderes Ökosystem, in dem der Kaiseradler eine wichtige Rolle spielt.